Heizen mit Pellets
Konzentrierte Sonnenenergie – die Pelletheizung.
Eine der modernsten Arten, das eigene Haus mit Biowärme zu versorgen, ist die Pelletheizung. Besonders für Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbetriebe ist eine Pelletheizung eine günstige und umweltfreundliche Alternative zu Heizöl. Meist ersetzt eine Pelletheizung einen alten Ölkessel. Das ist problemlos möglich: Der alte Ölbrenner wird gegen einen Pelletkessel getauscht und der Öltank durch ein Pelletlager ersetzt.
Der Einsatzbereich: Ein- und Mehrfamilienhäuser.
Pelletkessel gibt es schon im kleinen Leistungsbereich (ab drei Kilowatt). Der Jahresbedarf für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 150 m2 Wohnfläche und zwölf Kilowatt Heizlast beträgt ca. 7,5 m3 Pellets und kann in jedem trockenen Keller gelagert werden. Pellets benötigen im Vergleich zu Hackgut nur etwa ein Viertel des Lagervolumens, das heißt, in jedem Einfamilienhaus findet sich üblicherweise Platz für den Jahresbedarf. Übrigens: Wer nicht gleich sein komplettes Zentralheizungssystem tauschen kann oder möchte, für den gibt es die Möglichkeit eines Pelletkaminofens. Einmal befüllt spendet er bis zu zwei Tage gemütliche, wohlige Wärme und ist so eine günstige Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem – mehr dazu im Kapitel Ofen und Tischherd.
Der Brennstoff: Pellets.
Holz-Pellets sind zylindrische Presslinge aus trockenem, naturbelassenem Restholz – sprich: Säge- und Hobelspänen. Sie werden ohne chemische Zusätze und nur mit natürlichen Stoffen als Bindemittel unter mechanischem Druck geformt. Pellets sind genormt. Die Qualität des Brennstoffs ist also gleichbleibend, vergleich- und kontrollierbar. Achten Sie auf den Qualitätsstandard ENplus. Brennstoffe, die auf diese Weise gekennzeichnet sind, werden strengen Prüfungen unterworfen – so ist höchste Qualität garantiert.
Bei Pellets gilt: 1 kg Holzpellets ≈ 4,8 kWh ≈ 0,48 l Heizöl EL.
1.000 l Heizöl entsprechen also ungefähr 2.000 kg Pellets. Die Lieferung von Pellets erfolgt schnell, staubfrei und praktisch: Der Tankwagen kommt und befüllt das Lager mit der gewünschten Menge an Holzpellets. Mehr Wissenswertes dazu finden Sie unter Pellets. Wenn Sie Brennstofflieferanten in Ihrer Nähe suchen, nutzen Sie unsere Betriebs-Suche.
Tipp: Bestehen Sie auf den Austausch der alten Hauptheizungspumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe A++!
Sie sparen dadurch bis zu 70 % an Strom ein. Seit 2013 ist der Einbau von Hocheffizienzpumpen entsprechend der EU-Energieeffizienzrichtlinie bis auf einige Ausnahmen verpflichtend.
Die Einbindung ins Heizsystem.
Modernste Pelletkessel sind in der Lage, auch bei gedrosselter Leistung mit höchstem Wirkungsgrad zu arbeiten. Sie starten, sobald Wärme benötigt wird, stellen diese punktgenau zur Verfügung und brauchen deshalb nicht unbedingt einen Pufferspeicher. Im Normalfall aber – oder wenn die Einbindung von Solarwärme gewünscht ist – ist die Installation eines solchen Pufferspeichers notwendig. Dieser speichert die Wärme, die vom Solarmodul oder dem Pelletkessel bereit gestellt wird, und gibt sie kontinuierlich an Ihr Heizungssystem ab. So eine Kombination arbeitet perfekt: Das Solarmodul sorgt für Warmwasser im Sommer, im Winter tut das der Pelletkessel und bringt zusätzlich wohlige Wärme im Haus.
Der Einbau.
Die Investitionskosten.
Eine Pelletheizung mit Brennstoffzuführung ist ab etwa 27.000 bis 30.000 € zu haben. Alternativ dazu hat sich das Wärme-Leasing entwickelt: Es bietet sich vor allem für kleinere Haushalte und in den Bereichen Neubau und Sanierung an. Der Wärme-Leasing-Anbieter übernimmt Planung, Installation und Wartung der Anlage und sorgt für die gesicherte Brennstoffversorgung. Die Finanzierung erfolgt über ein Leasinginstitut. Der Kunde bezieht nur das, was er wirklich braucht: Wohlige Wärme zu günstigen, kleinen Raten.
Der Betrieb und die Wartung.
Moderne Pelletheizungen arbeiten weitgehend vollautomatisch. Nach dem Befüllen des Pellet-Lagerraumes durch einen Tankwagen versorgt sich die Anlage selbst mit Brennstoff, gleich wie bei Öl- und Gasheizungen. Die Entsorgung der Asche ist wenige Male in der Heizsaison notwendig. Beachten Sie die jeweiligen gesetzlichen Regelungen in Ihrem Bundesland.