Eine saubere Sache
Modernste Verbrennungstechnologie und Energieeffizienz machen Wärme aus Holz zur umweltfreundlichen Alternative zu Heizöl und Gas.
Sinkende Emissionen
Waren früher Allesbrenner wegen ihrer Emissionen in der Kritik, so ist eine moderne Holzheizung eine saubere Sache. Vor allem heimische Hersteller von Öfen und Kesseln haben die Qualität der Holzverbrennung und die Energieeffizienz in den letzten Jahren enorm vorangetrieben. Die Anzahl der verkauften Heizkessel, Öfen und Herde, die mit Holz beheizt werden, ist in den letzten Jahren gestiegen.
Seit 2001 wurden in Österreich mehr als 350.000 Biomasse-Zentralheizungen installiert: 185.000 Pelletskessel, 108.000 Stückholzkessel und 61.000 Hackgutfeuerungen. Dabei haben Holzheizkessel eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 40 Jahren. Zusätzlich werden in Österreich jährlich 15.000 bis 20.000 mit Holz befeuerte Herde, Pellets- und Kaminöfen so-wie rund 10.000 Kachelöfen verkauft. Diese Steigerung des Anlagenbestands hat jedoch nicht zu einer Erhöhung der Emissionen geführt, im Gegenteil: Die Feinstaubemissionen im Sektor Kleinverbrauch (Haushalte, Gewerbe, öffentliche Gebäude) sind seit 2001 um über 20 % zurückgegangen, seit 1990 sogar um etwa 40 %.
Verantwortlich dafür ist die signifikante Optimierung der Qualität der Holzverbrennung, in erster Linie durch österreichische Hersteller von Öfen und Kesseln. Die Entwicklung der Prüfstandsergebnisse von Kohlenmonoxid-Emissionen – erhoben von der Kesselprüfstelle des BLT Wieselburg – veranschaulicht die beeindruckende Verbesserung der Verbrennungsqualität in den vergangenen Jahren. Neben der Optimierung der Verbren-nungsqualität hat in den vergangenen Jahren gleichzeitig die Energieeffizienz bei der Holzverbrennung weiter zugelegt. Aufgrund intensiver Entwicklungen der Industrie weisen Biomassekessel heute eine optimale energetische Brennstoffausnutzung auf, die kaum mehr zu steigern ist.
Durch den Einsatz modernster Geräte und deren sachgerechten Betrieb werden die Staubemissionen aus Kessel und Öfen während der nächsten Jahre weiter stark sinken. Bis 2050 lassen sich ausgehend von den Berechnungen des Umweltbundesamtes und dem Wärmezukunftsszenario der EEG TU Wien die Staubemissionen aus Kleinfeuerungen trotz des Ausstiegs aus fossilen Heizsystemen um 90 % verringern, wobei durch den stetigen Fortschritt der Technik eine zusätzliche Reduktion zu erwarten ist.
-----------------------------------------
Wussten Sie, dass...
...beim Ersatz einer alten Festbrennstofffeuerung gegen eine moderne Biomasseheizung Feinstaubemissionen um mehr als 90 % reduziert werden?
Der Wirkungsgrad von Biomassekesseln konnte in den letzten Jahrzehnten auf weit über 90% gesteigert werden.
Die Kohlenmonoxid- und damit auch Feinstaubemissionen moderner Biomassekessel tendieren gegen null.
-----------------------------------------
Österreichische Technologien weltweit an der Spitze
Die österreichischen Kesselhersteller im Bereich Hackgut, Pellets und Scheitholz, aber auch die Ofenindustrie und das Hafnergewerbe sind seit Jahrzehnten weltweit technologisch führend. Sie setzen etwa 80 % ihrer Produktion im Ausland ab. Die österreichische Ofenbranche hat in den letzten Jahren ebenfalls intensive Verbesserungen der Verbrennungsqualität erzielt. Dies gilt sowohl für industriell hergestellte Öfen und Herde als auch für individuell errichtete Anlagen, wie Kachelöfen. Der Erfolg dieser Bemühungen zeigt sich unter anderem darin, dass viele Produkte die anspruchsvollen Anforderungen des Österreichischen Umweltzeichens für Holzheizungen (UZ 37) erfüllen.
Der Feinstaub
Bei Feinstaub handelt es sich nicht um eine einzelne Substanz, wie zum Beispiel bei Kohlenmonoxid. Vielmehr geht es um einen Mix unterschiedlichster, teils organischer, teils anorganischer Stoffe. Anorganisch sind zum Beispiel Salze, die bei der Verbrennung aus Bestandteilen der Asche entstehen können. Bei den organischen Substanzen gibt es eher harmlose Komponenten, bei sehr schlechter Verbrennung können allerdings auch toxische Substanzen entstehen. Organische Schadstoffe können bei nahezu vollständigen Verbrennungsbedingungen vermieden werden.
Feinstäube aus alten, schlecht geregelten oder unsachgemäß betriebenen Biomassefeuerungen, aber auch Feinstäube aus alten Ölheizungen enthalten einen hohen Anteil an Partikeln aus unvollständiger Verbrennung. Diese Partikel sind gesundheitsrelevant, weil sie eine hohe Zytotoxizität aufweisen. Dagegen sind Partikel aus ordnungsgemäß betriebenen automatisierten Biomassekesseln und Öfen hauptsächlich anorganisch und weisen damit eine signifikant geringere oder sogar nicht nachweisbare Zytotoxizität auf. Bei modernen Anlagen liegt der Anteil von anorganischen Salzen bei über 90 %. Der Tausch eines alten Festbrennstoffkessels gegen einen neuen Kessel ermöglicht eine Reduktion der Feinstaubemissionen von mehr als 90 %.
Ersatz alter Heizungen
Besonders große Effekte kann der Ersatz alter Festbrennstoff-Anlagen (Öfen und Kessel) durch neue, moderne Feuerungen erzielen. Laut der Österreichischen Luftschadstoffinventur stammt der größte Anteil der Feinstaubemissionen der Partikelgröße PM10 aus sogenannten Allesbrennern, einer veralteten Bauform von Scheitholzkesseln, die aufgrund ihrer hohen Emissionen seit vielen Jahren nicht mehr verkauft werden dürfen. Dieser Kesseltyp verursacht zwei Drittel der gesamten Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungen. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der modernen Biomassekessel an den Feinstaubemissionen Österreichs nur bei 3,6 %, jener von Öfen und Herden beträgt 4,3 %. Der wesentlichste Aspekt für die Feinstaubreduktion ist, dass veraltete Feuerungsanlagen durch moderne, elektronisch geregelte, emissionsarme Feuerungen ersetzt werden.
Extrem gestufte Verbrennung nahezu staubfrei
Praktisch alle modernen Biomassekessel beruhen auf dem Konzept der gestuften Verbrennung (Luftstufung), um einen fast vollständigen Gasphasenausbrand zu erreichen und die Bildung von organischen Feinstäuben und Ruß zu vermeiden. Die extrem gestufte Verbrennung erfolgt nahezu staubfrei ohne Einsatz von Filtern. Substituiert man Altanlagen mit den hinsichtlich niedriger Staubemissionen besten derzeit verfügbaren Technologien (BAT), liegt die Emissionsminderung bei 99 %. Diese sollten vorzugsweise eingesetzt werden, da sie auf der optimierten Umsetzung von Primärmaßnahmen zur Emissionsminderung beruhen und nicht auf kostenintensiven Sekundärmaßnahmen wie Partikelfiltern.
Richtig heizen
Händisch beschickte Holzfeuerungen müssen für einen optimalen Betrieb auch vorschriftsmäßig beheizt werden. Dazu zählt auch die Verwendung des richtigen Brennstoffs. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass das Brennholz ausreichend trocken ist. Dies ist dann sichergestellt, wenn sein Wassergehalt maximal 20 % beträgt. Zwei Jahre getrocknetes Holz weist diese Eigenschaft auf. Im Feldversuch wurde nachgewiesen, dass durch richtiges Ein- und Nachheizen bei Öfen eine Emissionsreduktion von über 50 % erzielt werden kann. Schulungen zum sachgemäßen Anlagenbetrieb sind ein wesentlicher Hebel zur Reduktion der Feinstaubemissionen.
Wesentlich bei der Bewertung von Emissionen ist eine ganzheitliche Betrachtung. Es ist unverzichtbar, dass sowohl CO2-Emissionen als auch der Feinstaubausstoß bewertet werden. Beiträge zu Klimaschutz, Unabhängigkeit der Energieversorgung, regionaler Wertschöpfung und Nachhaltigkeit dürfen ebenso wenig vernachlässigt werden. Die Verwendung von Holz als Brennstoff ist für eine in die Zukunft gerichtete Energieversorgung Österreichs unverzichtbar und zentral für das Gelingen der Energiewende.
Downloads
Fact Sheet Saubere Verbrennung
Über die effiziente Erzeugung von Wärme aus Holz