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Heizen mit Nahwärme

Heizen Sie nicht selbst – lassen Sie heizen.

Die komfortabelste Art zu heizen ist sicherlich die, nicht selbst zu heizen. Das ist das Prinzip der Nahwärme: Die Wärme kommt von außerhalb direkt zu Ihnen. Sie haben mit der Bereitung der Wärme für Ihr Haus oder Ihre Wohnung also nichts mehr zu tun. Alles, was Sie noch bedienen müssen, ist der Thermostat im Wohnzimmer. Das ist nicht nur bequem, das spart auch den Brennstoffkauf und der Bedarf für das Lagern des Brennstoffs sowie die Kesselwartung fallen weg. Des weiteren ist durch den Anschluss an ein Biomasse-Nahwärmenetz die Installation eines Verbrennungsofens nicht erforderlich. Daher verringert sich auch die Brandgefahr. Viele Versicherungsagenturen berücksichtigen dies bei der Höhe der Prämie.

Und so funktioniert der Nahwärmeanschluss: Ein zentrales Biomasse-Nahwärmenetz versorgt gleich eine ganze Siedlung, ein Dorf oder eine Kleinstadt. Im zentralen Biomasse-Heizwerk wird Wasser erwärmt und über gut isolierte Leitungen zu seinen Abnehmern geführt. Dort erfolgt mittels einer Wärmeübergabestation die Einspeisung in Ihr Zentralheizungssystem, wo es sowohl Heizung als auch Warmwasserbereitung übernimmt. Die Übergabestation ist dabei nicht größer als ein Sicherungskasten und findet überall problemlos Platz. Auch die Kosten sind übersichtlich: Sie zahlen nur die tatsächlich konsumierte Wärme – die Menge wird direkt an der Übergabestation gemessen und transparent abgerechnet.

Der Brennstoff: Hackgut.

Die allermeisten Biomasse-Heizwerke verwenden Waldhackgut als Brennstoff. Dieses ist nachhaltig und umweltfreundlich, denn es verbrennt CO2-neutral. Die Bezieher von Nahwärme brauchen logischerweise keinen Brennstoff – sie beziehen reine Wärme, und sonst nichts. Wenn Sie mehr wissen wollen, holen Sie sich nähere Infos über den Brennstoff Hackgut bzw. Hackschitzel.

Der Einsatzbereich: Überall, wo ein Nahwärmenetz in der Nähe und ein Anschluss möglich ist.

In den meisten Fällen wissen Hausbesitzer, ob es die Möglichkeit eines Nahwärmeanschlusses gibt. Betreiber von Nahwärmeanlagen informieren meist alle möglichen Abnehmer im Einzugsgebiet. Sollten Sie sich nicht sicher sein, fragen Sie am besten am Gemeindeamt nach – im besten Fall ist bereits ein so genannter Blindanschluss bis an Ihre Grundstücksgrenze verlegt.  
Nahwaerme-Anlage_c_Biowaerme_Unterweissenbach.jpg
Heizzentrale einer Nahwärmeanlage

Die Einbindung ins Heizsystem.

Wer auf Nahwärme umsteigt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes. Er erspart sich auch Kesselwartung und Brennstoffkauf und schafft dort, wo vorher Heiz- und Lagerraum war, Platz für anderes. Diese Vorteile kommen auch bei einem Neubau zur Geltung: Nahwärme spart Geld beim Bau und erweitert durch ihren minimalen Platzbedarf schon bei der Planung die Möglichkeiten. 
Verzichten Sie aber trotzdem keinesfalls auf den Bau eines Rauchfangs. Nur so erhalten Sie sich auch wirklich alle Optionen wie zum Beispiel die einer gemütlichen Holz- oder Kachelofen-Zusatzheizung. Denn die Kombination von Nahwärme mit einer solchen Zusatzheizung ist interessant: Der Holz- oder Kachelofen speist die mit günstigem Brennholz erzeugte Wärme in einen Speicher im Haus ein. Das reicht meist für die Übergangszeit. Ist der Speicher leer, kann die zusätzlich benötigte Wärme jederzeit aus der Übergabestation des Nahwärmenetzes bezogen werden. Ähnliches gilt für eine Solaranlage, die im Sommer das Warmwasser bereiten kann.
Nahwaerme_Verteilung.jpg
Übergabestation einer Nahwärmeanlage

Die Investitionskosten.

Ist ein Anschluss möglich und erwünscht, fallen Anschlusskosten an. Diese bestehen aus einem Sockelbetrag und einem Betrag, der sich nach der benötigten Anschlussleistung richtet. Ein älteres, schlecht gedämmtes Haus hat eine höhere Anschlussleistung als ein nach den derzeit gültigen Standards errichtetes Haus. Somit sind für ein älteres Haus in gleicher Größe auch höhere Anschlusskosten zu bezahlen. Die Anschlusskosten dienen zur Kostendeckung der Leitung zum Gebäude sowie für die Wärmeübergabestation.

Die Errichtung.

Die Verlegung der Leitung zum Gebäude selbst nimmt ein bis zwei Tage in Anspruch. Steigen Sie von Heizöl auf Nahwärme um, nimmt die Entsorgung der Altanlage (Tank und Kessel) ebenfalls etwa einen Tag in Anspruch.

Die Wartung.

Bei der Nutzung von Nahwärme wird der Aufwand für die Wartung auf ein Minimum reduziert.  Wartung und Instandhaltung der Übergabestation übernimmt meist das Wärmeversor­gungsunternehmen. 

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