Praxisbericht Umstieg
Ernst Jakel stieg vor einigen Jahren von Öl auf Pellets um. Er beheizt damit sein 130m2-Einfamilienhaus. Im Interview erklärt er Beweggründe und Erfahrungen.
Aktuell zahlt Jakel 1.800 Euro/Jahr fürs Heizen – weniger als die Hälfte im Vergleich zu früher.
"Wir haben gesagt: Wenn, dann machen wir gleich etwas Vernünftiges!"
Warum haben Sie sich für Pellets entschieden und nicht z.B. für eine Wärmepumpe?
Wir hatten damals für den Sommerbetrieb zwar eine Warmwasser-Wärmepumpe. Ein guter Bekannter hat meiner Frau schon immer Pellets empfohlen, unter anderem, weil es ein natürlicher Rohstoff ist. Ich habe mich daraufhin erkundigt, wie die Fördermöglichkeiten aussehen, und das war uns dann einfach sympathisch. Wieder in eine neue Ölanlage zu investieren, hätte keinen Sinn gehabt. Wir haben gesagt: Wenn, dann machen wir gleich etwas Vernünftiges!
Was passierte nach der Kaufentscheidung?
Der Installateur ist zuerst zur Besichtigung gekommen: Es ging darum, ob ein Wärmepufferspeicher mit 3.000 Litern Platz hat und was man tun muss, um einen zu installieren. Das Pelletslager war weniger ein Thema, denn wir hatten den Raum von den Heizöl-Tanks.
Wann begannen dann die Umbauarbeiten?
Zwei Monate danach. Ein Maurer hat zwei kleine Durchbrüche hergestellt und den Befüll- und Auslass-Stutzen eingemauert. Sonst waren keine Bauarbeiten notwendig. Organisiert hat alles der Installateur. In zwei Wochen war alles fertig.
Wie viele Tonnen Pellets passen in Ihren Lagerraum?
Es passen rund 7,8 Tonnen hinein und damit heizen wir ein Jahr lang. Einmal jährlich wird das Lager neu befüllt.
Nutzen Sie Ihre Wärmepumpe noch zusätzlich?
Nein, wir haben die Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht mehr. Bei dieser ist der Wirkungsgrad, besonders wenn es kälter wird, nicht sehr hoch. Das ist einer der Hauptvorteile der Pelletheizung: Die Wärmepumpe hatte einen 300 l-Boiler – wenn viele Leute duschten, war das Wasser kalt. Über den Wärmetauscher habe ich jetzt praktisch „unendliches“ Warmwasser.
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer neuen Heizung?
Sehr zufrieden. Man muss sich im Vergleich zur Ölheizung natürlich mehr mit der Anlage beschäftigen. Einmal im Jahr muss man ein Service machen lassen.
Mit welchen Kosten waren Sie konfrontiert?
Das waren rund 18.000 Euro, wobei ca. 6.000 Euro von Bund, Land und Gemeinde gefördert wurden. Das war vor fünf Jahren.
Wissen Sie, wie viel Sie sich ersparen?
Ich kann es nicht mit den heutigen Preisen vergleichen, aber damals hat das Heizöl 1 Euro pro Liter gekostet. 4.000 Liter pro Jahr haben also 4.000 Euro gekostet. Jetzt bezahle ich rund 1.800 Euro, also weniger als die Hälfte. Die Ölheizung hätte in der Anschaffung sicher weniger gekostet, aber in zehn Jahren haben sich die Kosten amortisiert.
Worauf sollte man beim Tausch des Heizkessels achten?
Wenn man einen Heizkessel tauscht, würde ich darauf achten, dass man bei der Verlegung der Lieferschläuche von der Straße so wenig Ecken wie möglich hat. Außerdem sollte ein Mal im Jahr ein Service vom Fachmann durchgeführt werden, weil dazu insbesondere einen Spezial-Staubsauger gebraucht wird. Das kostet rund 200 Euro pro Jahr.